Das World of Kitchen Küchenmuseum, kurz WOK, in Hannover ist ein Ort, an dem Zeitgeschichte und Moderne in einer lebendigen Ausstellung aufeinander treffen. Das Museum mit integrierter Kochschule und Café ist mehr als eine Sammlung historischer Küchen und Küchenutensilien – es ist ein Erlebnis für alle Sinne. Und von diesem möchte ich euch heute erzählen.
Das Projekt WOK – Küchenmuseum e.V.
Alles begann mit dem Besuch von Carl-Werner Möller Hof zum Berge im Herbst 2007 im Kölner Schokoladenmuseum. Hier kam dem Gastronom, Caterer und jetzigen Leiter des Küchenmuseums die Idee, einen Erlebnisort von Menschen für Menschen zu errichten, der sich komplett dem Thema Küche und Kochen verschrieben hat. So gründete er 2009 den gemeinnützigen Verein Küchenmuseum e.V. und eröffnete am 15. April 2010 schließlich die bis dato Europas erste und größte Küchenausstellung. Der Verein Küchenmuseum e.V. hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen die Kultur der Speisezubereitung und das Wissen um gesunde Ernährung zu vermitteln.
Das Projekt wird aktuell von über 40 Ehrenamtlichen organisiert. Sie betreuen die Kinder-Kochkurse, leiten die Führungen, kümmern sich um die Pflege der Exponate und den Kulissenbau oder die notwendigen Büroarbeiten. Der Verein finanziert sich komplett aus Spendengeldern und den Einnahmen der Museumsführungen. Interessierte können über eine Nachricht an wokmuseum@aol.com Kontakt zu den Organisatoren aufnehmen.
Die Kochschule & Kochbuchbibliothek
Das WOK Küchenmuseum ist mehr als eine reine Historien-Ausstellung. In der integrierten Lehrküche konnten bis heute bereits über 500 Schulklassen mit mehr als 10.000 Kindern und Jugendlichen den Kochlöffel schwingen, die richtige Verarbeitung frischer Zutaten erlernen oder das Eindecken des Tisches üben. Die Vermittlung von Wissen rund um das Thema Kochen ist dem Küchenmuseum eine Herzensangelegenheit. Egal ob Kinderkochkurse oder Kurse für Erwachsene, in denen mediterrane Antipasti, japanische Sushi-Variationen oder gleich ein ganzes Menü mit provenzalischer Entenbrust zubereitet wird.
Teil der Kochschule ist ebenfalls eine umfangreiche Kochbuchbibliothek mit mehreren tausend Rezepten, die zwar nicht ausgeliehen, aber vor Ort abgeschrieben werden können. Die Sammlung umfasst dabei sowohl ein historisches Kochbuch aus dem Jahr 1758 als auch das legendäre Rezept zum Toast Hawaii des Schauspielers und ersten deutschen Fernsehkochs Clemens Wilmenrod.
Das Küchenmuseum – Vom Mittelalter bis zur Moderne
Von der Rauchfangküche, über die Küchen der 50er und 70er Jahre bis zur Berliner Hinterhausküche der DDR durchwandert man im Küchenmuseum die Küchen verschiedenster Epochen und Kulturkreise. Ob Bayerisches Weißwurstfrühstück, Englische Cottage Küche mit original AGA Herd oder Gewürzküche des Orients im Marokkanischen Palast – alle Exponate und detailgetreuen Nachbauten werden hautnah und im Gebrauch vorgeführt.
Bei unserer Führung nahm uns die bezaubernde Musch Schuchardt mit Elan und Enthusiasmus mit auf diese kleine Zeitreise und verköstigte uns, sehr zu unserer Freude, zwischendurch immer wieder mit duftenden Zitronenkeksen, frischen Weintrauben oder würzigen Snyder’s Pretzel Happen. Ein großer Dank an dieser Stelle für so viel Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit! Frau Schuchardt brachte uns nicht nur die Geschichte der Küche und deren Bedeutung näher, sondern erklärte auch zahlreiche Redensweisen und deren Ursprung wie der Tritt in das berühmte »Fettnäpfchen« oder wann man etwas »auf dem Kerbholz« hatte.
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung
Vor und nach dem geführten Rundgang durch das Museum kann man sich den Aufenthalt wunderbar mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee im Schloß-Café nebenan versüßen. Die herrschaftliche Schloßküche bietet außerdem üppige Frühstücksbuffets, Mittagessen und Dinner an.
Ich hoffe, euch hat mein kleiner Rundgang durch das Küchenmuseum gefallen. Hinterlasst mir gerne eine Nachricht in den Kommentaren. Und falls ihr einmal in der Nähe von Hannover seid, lasst euch die Chance nicht entgehen, einen Abstecher ins Küchenmuseum zu machen. Öffnungszeiten und weitere Informationen findet ihr unter www.wok-museum.de.
Alles Liebe,
Eure Madame Dessert
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