Was haben ein Smoothiebike, ein Jaus’n Wrap und das Trendgetränk Kombucha gemeinsam? Alle drei habe ich Anfang März auf dem Heldenmarkt Hamburg genauer unter die Lupe genommen. Bereits zum vierten Mal fand die Messe für nachhaltigen Konsum im Cruise Center Altona statt. Dabei ging es um Nachhaltigkeit in all ihren Facetten, von biologischen Lebensmitteln bis zum nachhaltigen Finanzdienstleister.
Heldenmarkt Hamburg – Nachhaltigkeit in all ihren Facetten
Den Smoothie-Mixer mit dem Fahrrad betreiben oder Rotkohl mit einem in Bienenwachs getränkten Baumwolltuch frisch halten? Der Heldenmarkt möchte mit seinem Leitsatz »Egal war gestern« alternative Lösungsansätze zum konventionellen Konsum und Denkanstöße für ein bewussteres Leben stiften. Er vereint dabei alle Facetten der Nachhaltigkeit – ob Lebensmittel, Kosmetik oder nachhaltige Dienstleistungen – unter einem Dach und bietet mit seinem umfangreichen Rahmenprogramm Raum für Austausch.
Der Gründer des Heldenmarktes und Geschäftsführer der Forum Futura UG Lovis Willenberg bezeichnete den Heldenmarkt selbst in einem Interview als »größtes temporäres Warenhaus für Nachhaltigkeit« (Interview auf upyama.de). Der Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) hat das Projekt Heldenmarkt übrigens im Januar 2017 sogar mit dem Siegel »Projekt Nachhaltigkeit 2017« ausgezeichnet.
Hören, sprechen, handeln – Mitmach-Aktionen & Fachvorträge
Zwischen der Ausstellung, den Fachvorträgen und Expertengesprächen gab es im Rahmen des Heldenmarktes auch zahlreiche Workshops und Mitmachaktionen. So konnte man an einer Blindverkostung verschiedenster Lebensmittel teilnehmen oder sich sogar sein eigenes Peeling anrühren. Dabei wurden alle Sinne angesprochen und jeder der wollte, konnte selbst Hand anlegen. So zum Beispiel auf dem Mixerfahrrad am Stand von Foodsharing. Don’t drinke and drive? Von wegen! Auf dem Smoothiebike konnte man sich nämlich direkt seinen eigenen Smoothie erstrampeln.
Highlights & Fazit zum Heldenmarkt Hamburg
Eines meiner persönlichen Highlights des Heldenmarktes war die Blindverkostung am Stand der BIOCOMPANY. Neben Kolrabi, Mandarine und Staudensellerie gab es auch frischen Kurkuma und scharfen Ingwer zu erschmecken. Ich finde es toll, wie sich durch das Abschalten eines Sinnes die anderen verstärken und man den Geschmack eines Lebensmittels mit verbundenen Augen noch viel aufmerksamer und intensiver wahrnimmt.
Der »jaus’n wrap« ist eine nachhaltige und wiederverwendbare Alternative zu Alufolie, Frischhaltefolie und Plastikbehältern. Das in Bienenwachs, Baumharz und Jojobaöl getränkte Baumwolltuch schmiegt sich dank der Handwärme um Lebensmittel und Behältnisse und schafft so einen natürlichen Frischeschutz.
Einer der ersten Tees, die Manu Kumar, Gründer der ManuTeeFaktur, herstellte, war der Indian Masala Chai Tee. Er kreierte ihn nach einem Original-Rezept seines indischen Vaters. Mittlerweile hat der studierte Architekt sein Angebot vergrößert und produziert unter anderem das Trendgetränk Kombucha. Dabei handelt es sich um ein fermentiertes, gesüßtes Teegetränk, das mit Hilfe des Kombucha- bzw. Tee-Pilzes hergestellt wird.
Insgesamt finde ich, ist der Heldenmarkt ein sehr gelungenes und spannendes Projekt. Vor allem, da er sich nicht nur auf den reinen Konsum der angebotenen Produkte und Dienstleistungen beschränkt, sondern eine reale, »Offline«-Plattform zum Austausch bietet. Dazu passt auch das große Angebot an interessanten Fachvorträgen und Expertengesprächen und die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.
Beachtenswert dabei ist auch, dass selbst das Veranstaltungskonzept ökologisch und nachhaltig ist. Das reicht vom vegan-vegetarischen Bio-Catering bis zu umweltfreundlichen Druckmedien und der Anwendung von Recycling-Konzepten beim Standbau.
Der einzige Wermutstropfen, den ich in Hamburg hatte, war, dass die relativ kleine Fläche mit all den Besuchern ganz schön kuschelig wurde. Aber daran lässt sich in der Zukunft bestimmt noch arbeiten.
Macht es euch lecker & seid lieb zueinander!
Eure Madame Dessert