Außen verkohlt und innen noch halb roh – Das Schicksal jedes Stockbrotes meiner Kindheit. Wenn es denn nicht bereits vorher ins Feuer fiel und nach und nach von den Flammen zu einem schwarzem Bricket gebacken wurde. Als Kind war mir das egal! Stockbrot gehörte einfach zu jedem Lagerfeuer, zu jedem Campingurlaub, Zeltlager und Grillabend. Heute, viele Jahr später, verrate ich dir Tipps und Tricks für ein perfekt gares, knuspriges Stockbrot und in welcher Kombination es mir außerdem am besten schmeckt.
Während das Feuer fröhlich vor sich hin prasselt wickeln wir den zähen Teig um die angespitzten Hölzer. Der Abend ist warm, die Füße nackt und die Laune ausgezeichnet. Denn es gibt Stockbrot.
Zutatenliste für eine 6-köpfige Stockbrot Action
- 500 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 2 Tl Salz
- 2 El Öl
- ca. 250 ml lauwarmes Wasser
- Für mehr Herzhaftigkeit optional etwas Brotgewürz (Mischung aus getrocknetem Fenchel, Kümmel, Koriander), Knoblauch, Bärlauch
- Für Naschkatzen optional 2 El Zucker und etwas Zimt
Der Stockbrotteig ist eigentlich ein ganz simpler Pizzateig. Nur dass man ihn Wahlweise mit herzhaftem Brotgewürz, Bärlauch, Knoblauch, aber auch süß mit Zimt und Zucker variieren kann.
Für den Teig das Mehl in eine große Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Hefe, Salz, Öl und Gewürze in die Mulde geben und mit 230 ml lauwarmem Wasser aufgießen. Alles nach und nach von außen nach innen verkneten, gegebenenfalls noch etwas mehr Flüssigkeit nachgeben. Den glatten Teigball mit etwas Mehl bestäuben und zugedeckt an einem warmen Ort für mindestens eine halbe Stunde gehen lassen.
In der Zwischenzeit können Feuer und Stöcke vorbereitet werden. Entweder bereitet ihr euer Stockbrot über einem waschechten Lagerfeuer zu oder aber ihr benutzt einen herkömmlichen Holzkohlegrill. Wir haben uns an diesem Abend für letzteres entschieden.
Bei der Auswahl des perfekten Brotstocks kommt es vor allem auf eine ideale Stärke an. Nicht zu dünn, da er sonst bricht und nicht zu dick, da er sonst zu schwer zum Halten ist. Ein Ende sollte angespitzt und leicht eingeölt werden, damit sich die Brotröhre zum Schluss gut davon lösen lässt.
Eine gute Hand voll Teig zu einer langen Wurst rollen und diese dann spiralförmig um die eingeölte Holzspitze wickeln. Das Ende der Spirale fest andrücken oder einmal umschlagen, damit es sich beim Drehen des Stockes über dem Feuer nicht löst.
Gut Ding will Weile haben und das ist wohl auch das Schwierigste beim Stockbrot. Es braucht einen gleichmäßigen Abstand von der Hitzequelle und sollte nie den direkten Flammen ausgesetzt werden. Stetiges Drehen des Stockes sorgt für eine gleichmäßige, schöne Bräunung.
Wenn die Brote eine schöne braune Kruste bekommen haben, sind sie fertig.
Und wie versprochen sind sie außen knusprig und innen gar und wunderbar saftig.
Sonderedition süßes Stockbrot
für alle unter euch, die auch am Lagerfeuer nicht auf kleine Naschereien verzichten wollen. Röstet parallel zum Brot ein paar Marshmallows und stuppst die karamellisierten Sünden in die fertigen Brote. Oder macht es wie Paula und wickelt den rohen Teig direkt um ein aufgespießtes Marshmallow. Während der Teig bäckt, dehnt sich das fluffige Häppchen aus und karamellisiert an den heraustretenden Stellen. Man könnte beim Anblick und Verhapsen der süßen Stockbrote glatt verrückt werden.
Was sind eure schönsten Stockbrot- und Lagerfeuererinnungen?
Ich bin schon ganz gespannt auf eure Geschichten 😀
Alle Liebe,
Eure Madame Dessert
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