Ziemlich genau vor 10 Jahren bin ich von zuhause aus- und zum Studieren nach Würzburg gezogen. Und ziemlich genau seit 10 Jahren wünsche ich mir bei fast jedem Heimatbesuch genau das selbe: Rotkraut mit Kartoffelbrei. Egal ob Hochsommer oder kältester Winter, Weihnachtsfeier oder Sommerfest … ich könnte Rotkraut wie bei Mama einfach rund um das Jahr und zu jedem Anlass essen.
Es schmeckt mir sogar so unheimlich gut, dass ich es für diesen Beitrag nicht einmal geschafft habe, es zu fotografieren, ohne es vorher zusammen mit meiner besten Freundin Julia komplett und ratzeputz aufgefuttert zu haben. So kann ich euch heute leider nur die kläglichen Kohlblattreste präsentieren, die beim Kochen übrig geblieben sind. Wobei ich die im übrigen gar nicht mal so unschön finde. Dafür gibt es zum Ausgleich aber unser kleines Familienrezept für waschechtes Rotkraut, wie es meine Mama schon immer für uns kocht.
Einkaufsliste für 1 großen Topf voller Rotkraut wie bei Mama
- 1 Kopf frischen Rotkohl
- 1-2 El Öl
- 1 Zwiebel
- 5-6 Nelken
- brauner Zucker
- Brandweinessig (am liebsten den von »Meli«, so kocht es nämlich meine Mama)
- Salz, Pfeffer
- 1 Apfel (z.B. Boskop)
Zu Beginn die äußersten Blätter des Rotkohls entfernen. Den Kohlkopf vierteln und danach den holzigen Strunk entfernen. Das Kraut nun entweder mit einem großen scharfen Messer oder einem Krauthobel in feine Streifen schneiden bzw. hobeln und in einer großen Schüssel sammeln.
Danach die Zwiebel schälen, die Enden abschneiden und rundherum mit fünf bis sechs Nelken bespicken. In einem großen Topf etwas Öl erhitzen und die Zwiebel darin für 3-4 Minuten anschwitzen, bis sie beginnt sich rundherum zu bräunen. Den gehobelten Rotkohl dazu geben und unter gelegentlichem Rühren leicht anbraten. Den Apfel schälen und in den Topf reiben.
Nun etwa drei bis vier Esslöffel braunen Zucker dazugeben und den Rotkohl soweit mit Essig ablöschen, bis dieser den Boden des Topfes bedeckt. Etwas Salz und Pfeffer dazugeben, gut verrühren und mit geschlossenem Deckel bei geringer mit mittlerer Hitze für ca. 20 Minuten garen lassen.
Danach ist der Rotkohl noch sehr bissfest, lässt sich aber schon prima abschmecken. Prüfe also hier schon einmal, ob du noch etwas mehr Zucker, Salz oder Essig dazugeben möchtest. Danach kannst du den Deckel wieder schließen und das Kraut bis zur gewünschten Konsistenz weiter köcheln lassen.
Nach dem finalen Abschmecken kann man das Rotkraut wunderbar mit einem schönen hausgemachtem Kartoffelbrei oder feinen Knödeln servieren und genießen.
Meine Mama und ich wünschen euch einen guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!
Eure Madame Dessert
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